Teilnahme von Eschringern im Bauernkrieg

Selbst beim allgemeinen Aufstand Vertrauen gegenüber der geistlichen Herrschaft
von Heinrich Moog

Zur Zeit des Bauernkrieges gehörte die Vierherrenmeierei Eschringen der Deutschordenskommende zu Saarbrücken, Friedrich v. Hagen, Johann von Lewenstein und dem Wilhelmitenkloster Gräfinthal. Es waren drei Viertel des Dorfes. das restliche Viertel befand sich im Besitz der Prämonstrantenserabtei Wadgassen, die ihre Eschringer Untertanen zur Meierei Ensheim zählte und die Güter, „auf denen sie saßen“, als „Vogtei Eschringen“ von Ensheim aus verwaltete.

Obwohl sich Eschringer Bauern auf Drängen benachbarter Dörfer hin und aus Solidarität dem „Herbitzheimer Haufen“ an der oberen Saar zugesellten und mit diesen nach Zabern ins Elsass zogen, um dem Bauernführer Erasmus Gerber zu Hilfe zu eilen, richtete sich ihre Mitwirkung am Aufstand nicht gegen die eigene geistliche Herrschaft. Vielmehr verband sie mit der Deutschordenskommende, die bei der Eschringer Verwaltung die Federführung und bei Gericht den ersten Sitz innehatte, ein vertrauensvolles Verhältnis, wie dem Vernehmungsprotokoll des lothringischen Vogtes von Homburg-St. Avold, Johann v. Helmstadt, zu entnehmen ist. Eschringen betreffend heißt es:

„Hanns der Meier gab an, der Meier des Erzbischofs von Trier zu Ommersheim sei zu ihnen gekommen und habe ihnen Botschaft von den Bauern zu Herbitzheim gebracht. Diese seien unzufrieden, weil die Eschringer nicht gekommen seien. Und weil die Nachbarn schon abgereist waren, wussten sie nicht, was sie tun sollten.

Deshalb gingen sie zu ihrem Herrn, dem Deutschordenskomtur, ihn um Rat zu bitten, was sie tun sollten.
Dieser sagte ihnen, sie sollten es so wie ihre Nachbarn machen.

Daher seien sie nach Herbitzheim und von dort nach Zabern gezogen. Hanns Rollebach und Heinrich Nickel kehrten schon von Herbitzheim zurück, des letzteren Vater, der mit ihm gegangen war, ist dort geblieben (umgekommen).

Lutten Hans, Clesgin Nickel und der Schuster Barnart waren in Zabern und kehrten dann zurück, während der junge Stier Nickel, Briden Hanns, Wurtz Hanns, der Schmidt Clesgin, Kueffers Hans, Elschen Hans und Heinrich dort geblieben (gefallen) sind.“

Quelle: Kurt Hoppstädter, Vom Faustkeil zum Fördertum 1978, S. 330

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