Route 2 – Auf in die Sitters
Ausgangspunkt unserer Wanderung ist das Gasthaus „Zur neuen Simbach“ in der Andreas-Kremp-Straße, die einst schlicht Bliesransbacher Straße hieß, dann aber zu Ehren des Eschringer Schulrektors umbenannt wurde. Von der Brücke über den Eschringer Bach aus gehen wir zur Hauptstraße nach rechts und überqueren sie an der Fußgängerampel. Wir steigen den Weg zum Rebenberg hoch und entdecken dabei noch deutliche Reste von Kalksteinschichten, die vor allem wohl Anfang des 19. Jahrhunderts hier – in bester Südlage – Weinbau erlaubten.
Oben angelangt hat man einen sehr schönen Blick auf das Eschringer Überdorf mit der dominanten St. Laurentiuskirche. Über den Allmendsweg stoßen wir auf den Sittersweg und biegen nach links in den sich anschließenden Feldwirtschaftsweg. Wir passieren einen Schuppen und eine Flur, die den Namen „Galgenhecke“ trägt, und dies nicht von ungefähr. Denn hier in der Nähe – der Standort ist nicht genau mehr feststellbar – befand sich einst das sog. „Hochgericht“, der Galgen nebst Rad. Wir erreichen schon bald den Waldrand, und das dahinterliegende, „Sitters“ genannte Waldgebiet. „Sitters“ bedeutet nichts anderes als „am Rande, an der Seite eines Bannes liegende Fläche“. Die Wegeführung in diesem kleinen Waldstück hat sich längst, wie wir aus alten Karten wissen, verändert. Wir wenden uns wenige Meter nach der Schranke nach rechts und treffen schließlich an einer Lichtung auf eine Kreuzung; wir halten uns rechts und stoßen schließlich hinter einer weiteren Schranke auf einen geteerten Weg. Diesem folgen wir rechterhand, parallel zum Waldrand der Sitters, im dem sich praktisch die alte Gemarkungsgrenze zwischen Ensheim und Eschringen verbirgt. Einige alte, zugewachsene Grenzsteine aus dem Jahre 1791 dokumentieren dies noch.
Am Eckstück des Sitterswaldes, nahe dem Wasserbehälter, steht ein leicht zugänglicher Grenzstein mit den Initialen der Nachbardörfer, wobei über dem Ensheimer E noch ein W zu erkennen ist, das auf die ehemalige Zugehörigkeit Ensheims zum Kloster Wadgassen hinweist. Nun kann man entweder dem geteerten Feldwirtschaftsweg (rot) oder dem am bereits erwähnten Wasserbehälter vorbeiführenden Waldweg (gelb) folgen.
Jedenfalls kehren wir wieder auf die Straße „Sittersweg“ zurück, die wir bis zur nach Ensheim führenden Eschringer Straße durchgehen. Dieses Neubauviertel hieß früher „Halberg-Siedlung“ und entstand ab den 1950er Jahren. Hier konnten vor allem in der Halberger Hütte Beschäftigte Eigenheime bauen. Wir gehen rechterhand einige Meter den alten Mühlenberg herunter, blicken einmal kurz nach links auf die andere Straßenseite, wo wir ein altes Wegekreuz im neugotischen Stil entdecken (1887 errichtet). Dann biegen wir wieder halbrechts in die Straße „Schneidersberg“ ein, so benannt nach der entsprechenden Erhebung oberhalb der Hauptstraße. Hier wurde im Juli 1950 beim Aushub für ein Wohnhaus ein größeres Gräberfeld aus der Frankenzeit entdeckt. Die Artefakte (u. a. zwei Schwerter: eine Spatha, eine Sax sowie eine Gürtelschnalle) befinden sich in der Altertümersammlung des Museums für Vor- und Frühgeschichte.
Wir gehen nun die alte sog. „Kapellenhohl“ (jetzt „Kapellengasse“) herunter und stoßen auf die St. Laurentiuskapelle. Wer noch genügend Zeit hat, sollte sich dieses sakrale Kleinod unbedingt anschauen. Nach der Überquerung des Fußgängerüberwegs am Fuße des Rebenbergs kehren wir zum Ausgangspunkt, dem Gasthaus „Zur neuen Simbach“, zurück.
Länge: 3 – 4 km
Dauer: 1 – 1 1/2 St.
Höhenlage: 240 – 300 m
Bemerkung: Ausgenommen bei regnerischem Wetter normales Schuhwerk ausreichend
NEU! – GPS-Daten: Route 2
Diese Strecke ist übrigens ein Teil des Saarland-Rundwanderwegs