Handel + Gewerbe

Hier entsteht ein Überblick über den Handel und das Gewerbe in Eschringen.

Auch die Geschichte soll beleuchtet werden. Vorab eine Veröffentlichung aus den Eschringer Home-Pages von September 2022:

Einst blühender Einzelhandel in Eschringen

Die Entwicklung vom einstigen Bauerndorf zur blühenden Gemeinde setzte etwa Mitte des 19. Jahrhunderts ein. Damals stiegen die Ansprüche, die Bevölkerung wuchs, doch die überwiegend landwirtschaftlichen Betriebe konnten nicht genug für den Unterhalt aller Familienmitglieder erwirtschaften. Die Folge: viele mussten sich ein anderes Auskommen suchen, lernten zum Beispiel ein Handwerk oder suchten sich auswärts eine Arbeit. Etwa zur gleichen Zeit wurde das Ensheimer Familienunternehmen Adt gegründet, das Produkte aus Pappmaché fertigte – viele übrigens in Heimarbeit. Auch die Halberger Hütte bot zahlreichen Menschen ein Auskommen. Und in Eschringen selbst hatte die Elektro-Isolierfabrik Kempf großen Bedarf an Arbeitskräften.

Mit dem verdienten Geld stiegen auch die Ansprüche der Bürger an die „Nahversorgung“. Man konnte und wollte nicht mehr alles Vieh zum Essen oder zum Melken selbst halten und auch Brot backen war nicht mehr jedermanns Sache.

Nachfrage war also da und das war die Initialzündung für die Ansiedlung mehrerer Einzelhändler, Bäcker und Metzger.

1914 beispielsweise gründete der Großvater von Margarete Schwartz in der Hauptstraße 33 die Metzgerei Staudt. Seine Enkeltochter heiratete den Bäcker Toni Schwartz und erweiterte das Sortiment um Backwaren.

Übrigens nicht die einzige Bäckerei in Eschringen. Ca. 1909 wagte bereits Bäcker Rudolf Franz den Sprung in die Selbstständigkeit, ebenfalls in der Hauptstraße.

Auch mehrere Metzgereifilialen gab es, unter anderem in der Gräfinthaler Straße und in der Hauptstraße. Ebenfalls in der Gräfinthaler Straße hatte Ida Bauer ihr Lebensmittelgeschäft – inkl. sogenannter Kolonialwaren. Und in der Hauptstraße verkaufte Anneliese Hoffmann vor allem Milch und Molkereiwaren. Bis zum Beginn des 2. Weltkrieges gab es auch noch das Lebensmittelgeschäft von Hohlegrets ebenfalls in der Hauptstraße, betrieben von Familie Jung.

Nicht auf Lebensmittel, sondern vor allem auf Eisen und Haushaltswaren konzentrierte sich Fritz Bauer. Und auch der Handel mit alkoholischen und nichtalkoholischen Getränken florierte im Dorf.

So stellte der Gastwirt Karl Mathis, der die Wirtschaft „Zur fröhlichen Pfalz“ betrieb, selbst Sprudelwasser her und verkaufte natürlich auch Bier.

Und auch die Getränkehändler Arnold Franz, Witwe Adam Franz, Bertha Bachmann und später auch W. Emrich verkauften Bier und andere Erfrischungsgetränke.

Die Restauration Nikolaus Schwartz dagegen war berühmt für die Kunst des Schnapsbrennens. Und auf Wein- und Spirituosen-Großhandel setzte Norbert Schweitzer.

Heute ist vom einst florierenden Geschäftsleben in Eschringen nicht mehr viel übrig.

Immerhin seit Jahrzehnten bietet der Lampenhändler Lagros in der Hauptstraße exklusive Leuchten an – und zieht damit auch viele Kunden von außerhalb an. Doch Lebensmittelhändler sind in Eschringen schon lange nicht mehr ansässig.

Supermärkte mit ihrem riesigen Angebot, Discounter mit günstigen Preisen und ein Arbeitsplatz in der Stadt haben viele dazu verführt, außerhalb einzukaufen. Und ohne Kunden kann kein Einzelhändler überleben.

Immerhin gibt es einen Zeitschriftenladen in der Hauptstraße. Dort bietet Rosina Jakoby auch frische Backwaren und ein kleines Sortiment an Lebensmitteln an.

Wenn auch Sie sich für Geschichten wie die vom Handel in Eschringen interessieren und neue aufstöbern wollen, sind Sie bei der Eschringer Geschichtswerkstatt genau richtig. Ansprechpartnerin ist Christa Döbbe-Schmitt / Tel. 06893/3272 oder per Mail: christa.doebbe@gmx.de

Und wer in diesem Artikel die Konsumvereine vermisst hat, der wird bald wieder in den Homepages fündig – da gibt’s nämlich den nächsten Artikel auf Basis der Eschringer Hefte.