25.11.: Gelungenes Heimspiel für Zippo Zimmermann & Co.

Schon zweimal bestritten Zippo Zimmermann, seines Zeichens Pianist, Sänger und Songwriter, und Gitarristin Alexandra Schwarz, die musikalische Umrahmung des zur Tradition gewordenen Eschringer Neujahrsempfangs. Doch sind diese jährlichen Treffen eine Zusammenkunft der VertreterInnen der in einer AG zusammen geschlossenen Eschringer Vereine – also quasi eine „geschlossene Gesellschaft“. Da lag es letztlich nahe, dass der vor allem durch sein langjähriges Mitwirken bei der Saarbrücker RockPop-Band SAVOY TRUFFLE bekannt gewordene Multi-Instrumentalist mal für ein komplettes und insbesondere öffentliches Konzert in sein Heimatdorf und seine alte Schule „zurückkehrt“.

Für sein „Solo-Zippo“-Programm hatte er noch zwei exquisite Side(wo)men mitgebracht: die bereits erwähnte Alexandra Schwarz an der Gitarre und Christoph Brill am elektrischen Kontrabass. In gedämpftem Licht konnte sich das Publikum entspannt auf die Darbietungen des Trios einlassen. Zippo erläuterte gleich zu Anfang, worum es inhaltlich in den von ihm ausgewählten Liedern gehen würde: um „hoffnungslose Liebesgeschichten, missglückte Beziehungen und gescheiterte Kommunikation!“ Nicht gerade ein Einstieg, der Spaß und Vergnügen verhieß. Doch überzeugte die Vielfalt der Songtexte, die keineswegs nur Melancholie und Befremdlichkeiten vermittelten, sondern auch durch Hintersinnigkeit und skurrilen Humor glänzten. Dazu trugen vor allem die von Zippo vertonten Erich-Kästner-Gedichte bei, aber sehr wohl auch seine Eigenkompositionen.

Musikalisch harmonierten die Drei aufs beste: Zippo brillierte nicht nur auf dem legendären „Udo-Flügel“, sondern zeigte auch sein Können mit Gitarre und Klarinette, ergänzt durch seine einfühlsame und ausdrucksstarke Stimme. A. Schwarz beeindruckte durch ihr filigranes Spiel auf den Gitarren, Ch. Brill unterlegte die Songs mit passgenauen Bassläufen. Die anspruchsvollen Melodien waren adäquat für diese Trio-Besetzung arrangiert; vor allem Zippos Lieblingslieder fremder Autoren (u. a. von TOCOTRONIC oder Rio Reiser) weckten bei dem einen oder der anderen wehmütige Erinnerungen an vergangene Zeiten. Da passten im ausgiebigen Zugabenteil natürlich bestens auch Udo Jürgens‘ Evergreen „Immer wieder geht die Sonne auf“, von Zippo fulminant auf dem inzwischen leicht angegrauten „weißen Udo-Flügel“ interpretiert, und der (ins Deutsche übertragene) PINK FLOYD-Klassiker „Wish You Were Here.

Zu Ende gegangen war ein unterhaltsamer Konzertabend mit Tiefgang und Leidenschaft, der ein mehr als zufriedenes Publikum nach Hause entließ. (rs)

Farbfotos: Roland Schmitt, Fotos s/w: Katrin Reis