Unter dem Motto „Auf Spurensuche nach Saarbrücken“ machten sich Mitglieder und interessierte Gäste der Eschringer Geschichtswerkstatt am 20. Mai 1998 per Privat-PKW auf den Weg in die Landeshauptstadt. Die erste Station führte sie in die Scheidter Straße zur Brauerei Bruch, wo sie von Braumeister Romeike in Empfang genommen wurden. Eine direkte Beziehung zwischen dem rund 300 Jahre alten Familienunternehmen (nebenbei das älteste im Saarland!) und Eschringen ergibt sich durch den „Eschringer Hof“, der im 19. Jahrhundert im Besitz der Brauerei Bruch war und seither die guten Kontakte zwischen der Gemeinde bzw. dem Stadtteil einerseits und der Saarbrücker Brauerei andererseits etablieren half. Braumeister Romeike führte durch alle Räume und Kellergewölbe, zeigte z. B. die Maischebehälter oder die Flaschenfüll- und Reinigungsanlage. Nach fachkundigen Besichtigung entspannte man sich in gemütlicher Runde zu einer Imbisspause im „Braustübchen“. Dort gab es weiterhin Gelegenheit zum Nachfragen (wo kommt z. B. der Name für das „Zwickel“-Bier her? und zum Austausch von Informationen. Christine Guth konnte u. a. einen 100 Jahre alten Brief vorlegen, der die Kontakte zwischen der Brauerei Bruch und ihrer Familie im Hinblick auf den „Eschringer Hof“ dokumentiert. Gut gestärkt setzten die Eschringer ihre Exkursion fort und steuerten die ehrwürdige Deutschherrenkapelle in Alt-Saarbrücken an. Dort wurden sie von Diplom-Soziologin Sabine Wetzel begrüßt, die die Gruppe sogleich in das inzwischen zu einem kulturellen Veranstaltungsort umfunktionierten Kirchenschiff führte. Als Einstieg in die Geschichte der Saarbrücker Deutschordenskommende zeigte sie eine interessante Tonbildschau und erläuterte schließlich eine kleine, aber durchaus sehenswerte Ausstellung zur Gesamtgeschichte des Deutschen Ordens und seiner Verbindung zu Saarbrücken. Die frühgotische Kapelle war um 1240 im Auftrag von Graf Simon III. erbaut worden und war Teil der ehemaligen Ordensburg. Heinrich Moog verwies auf die über fünf Jahrhunderte währende Beziehung zwischen Eschringen und dem „Deutschen Haus“. Die Saarbrücker Kommende war bis zu Französischen Revolution einer der (vier) Grundherren Eschringens.
Beim Rundgang über das Gelände konnte man eine (neuzeitliche) Gedenktafel sehen, die auch den letzten Komtur Johann Ludwig von Enscheringen erwähnt. Der stammte bekanntlich aus Escherange, dem lothringischen Partnerdorf Eschringens. Eine Fortsetzung der „Saarbrücker Spurensuche“ ist für das nächste Jahr geplant; Zielpunkte sind dann die Stiftskirche in St. Arnual und der Halberg in Brebach.