Am 18.10.2021 verstarb unser Chefredakteur Roland Schmitt. An dieser Stelle möchten wir die Reaktionen der Vereine und Einzelpersonen zusammentragen.
Arbeitsgemeinschaft Eschringer Vereine
Am 18. Oktober ist unser langjähriges Mitglied im Vorstand verstorben. Wir verlieren nicht nur ein sehr engagiertes Mitglied, wir verlieren einen Freund.
Seit 1992 arbeitete Roland im Arbeitskreis 1100 Jahre Eschringen und nach der Gründung der Arge im Jahre 1993 wurde er am 25.10.2001 deren Geschäftsführer. Da er sich für seinen Stadtteil im besonderen Maße einsetzte war es logisch, dass er am 07.11.1993 auch die Geschichtswerkstatt Eschringen im Rahmen der Volkshochschule Saarbrücken gründete. Damit aber nicht genug: Die Kontakte zu unserer Partnergemeinde Escherange in Lothringen wurden intensiviert. In vielen Ausgaben der Eschringer Hefte berichtete er über unseren Stadtteil. Mit einigen Mitstreitern schuf er im November 2003 die Eschringer Home-Pages, die seitdem jeden Monat über das Geschehen in unseren Vereinen und in unserem Stadtteil informiert. Als zu Beginn des Schuljahres 2005/06 die Grundschule Eschringen geschlossen wurde kämpfte Roland an vorderer Stelle mit für die Erhaltung des Gebäudes als Haus der Vereine, was uns auch schließlich im Dezember 2006 gelang.
Auch damit nicht genug. Seine Begeisterung für engl. Musik führte dazu, dass dreißig Musiker und Bands zunächst im Gasthaus „Zur Post“ und später im Haus der Vereine auftraten.
Es gäbe noch vieles zu berichten, Roland wird uns überall fehlen.
Unser Mitgefühl geht insbesondere an seine Frau Christa, sowie Tochter Yasmina und Sohn Yannick.
Für die Arbeitsgemeinschaft
Arno Schmitt
Michael Weston King
I received a very sad message last night, from a mutual friend in Germany, to tell me about the passing of Roland Schmitt
Those of you with a small knowledge of German can glean more about him from the newspaper article attached, and some of you reading this will have known him personally, but Roland was a pure music man. A fan, and a music writer, of the highest order. He was never happier than when talking about his beloved Small Faces, and Ronnie Lane in particular, often with a glass of fine wine in hand.
As an enthusiastic and conscientious promoter he put on many shows in Eschringen, a small town outside of Saarbrucken, which I christened „The Nashville of Germany” given it’s propensity for hosting American troubadours (and many British ones too). His choice of venue ranged from school halls, to classrooms, to local pubs, to the room above the local post office, perhaps his most used and well-known venue, „Zur Post“
His son was a vintner and whenever I played for him, there was always a case of very good German wine to take away. I think I drank „Rolands‘ wine’“on Christmas day every year for the past 10 years. It was always special.
As some of these photos show, he also had a particularly acute dress sense, with a fine line in band T.Shirts!
To quote his good friend and writing partner, Uli Twelker, “We have lost a fantastic and warm-hearted friend, and a prime and tireless promoter of all things musical – especially British rock, folk & blues.”
My love and thoughts go to his wonderful wife Christa, their children and grandchildren. As Roland left us, two new grandson twins, Felix & Anton, came into the world only weeks ago. May they continue the musical family tradition.
I’ll miss you Roland and will raise a glass of red in your honour later while listening to Ogdens Nutgone Flake.
Prost.
SR – Saarländischer Rundfunk
Bibliothekar und Pop-Kenner Roland Schmitt gestorben
Eschringen Roland Schmitt, langjähriger Leiter des SR-Printarchivs, Popkenner, Autor, Musiker und Veranstalter, ist im Alter von 68 Jahren gestorben. Der gebürtige Mainzer mit Vorliebe für Folk, Blues und Weltmusik hatte 1977 die Zeitschrift „folk-Michel“ gegründet, aus der das heute noch erscheinende Magazin „Folker“ hervorging.
Er zog ins Saarland und arbeitete ab 1982 beim Saarländischen Rundfunk. Dort leitete der Bibliothekar bis zu seinem Ruhestand 2019 das Printarchiv des SR. 1993 schrieb er eine später auch ins Englische übersetzte Biografie über die Band Small Faces.
Der umtriebige Kulturmensch Schmitt brachte zudem ab 2001 als Hobby-Veranstalter internationale Musikerinnen und Musiker in seine Wahlheimat Eschringen – von Julian Dawson bis Chris Jagger, dem Bruder von Mick Jagger. Nebenbei erforschte Schmitt die Geschichte von Grenzsteinen der Region (seine Webseite: http://alte-grenzsteine.de) und engagierte sich im saarländischen Poprat, wo er ein „Saarländisches Pop-Archiv“ anschob. Poprat Peter Meyer spricht für viele, wenn er schreibt: „Er wird uns enorm fehlen“.
entnommen aus der Saarbrücker Zeitung
Folker Redaktion
ROLAND SCHMITT
3.7.1953, Mainz,
bis 18.10.2021, Saarbrücken-Eschringen
Letztes Jahr Walter Bast, dieses Jahr Roland Schmitt! Beide meldeten sich auf die Kleinanzeige im Magazin Sounds, Ausgabe 8/1977, mit der ich für die Unterstützung meines Projektes Michel – Folkzeitung warb, und beide waren als Einzige all die Jahre und Namensänderungen mit an Bord.
Roland arbeitete Zeit seines Berufslebens als Archivar des Printarchivs des Saarländischen Rundfunks. Folk- und Weltmusik waren seine Hobbys. Neben seiner Vorliebe für afrikanische und arabische Musik kümmerte er sich besonders intensiv zum Beispiel um das Schaffen des ehemaligen Small-Faces-Gitarristen Ronnie Lane und des Mick-Jagger-Bruders Chris Jagger. Beim folker stand er als zuverlässiger Rezensent insbesondere für den Bereich Afrika auf der Liste. Das letzte Mal trafen wir uns zur Feier eines halbrunden Geburtstags von mir und gaben uns das Versprechen, uns demnächst als Rentner häufiger zu besuchen. Das muss dann jetzt leider warten bis zur großen folker-Reunion ein paar Etagen höher.
Mike Kamp
Adieu, Roland Schmitt
Manchmal merkt man erst Tage nach dem Tod eines Menschen, wie groß die Lücke ist, die er hinterlassen hat. Am Freitag, den 19. November, hat sich Eschringen vom Chefredakteur der Home-Pages verabschiedet. Roland Schmitt wurde 68 Jahre alt. Zu früh sei er verstorben, sagte Pfarrer Stephan Meßner im Trauergottesdienst. Unvergessen sei sein Engagement für die Restaurierung der Laurentius Kapelle und des Laurentius Brunnens.
Corona-bedingt in einer kleinen Feier nahmen Verwandte, Freunde und ehemalige Kolleginnen und Kollegen des Saarländischen Rundfunks Abschied im Dorfgemeinschaftshaus. SR-Intendant Martin Grasmück würdigte Roland Schmitt als Freund und ehemaligen Bibliothekar des Senders. Er sei regelrecht eine Institution auf dem Halberg gewesen. Wer bei ihm einen Ratschlag gesucht habe, sei mit fünf guten Ideen zurück in die Redaktion gegangen. Unvergessen sei für ihn die gemeinsame Teilnahme an den jährlichen ARD/ZDF-Tischtennismeisterschaften. Er verliere mit Roland auch einen guten Freund.
Immer wieder angesprochen wurde Roland Schmitts Liebe zur Musik. Beim SR hat er auch schon mal seinen Arbeitsplatz in der Bibliothek verlassen und ist ins Radio-Studio gewechselt. Er konzipierte beispielsweise Sendungen zu afrikanischer Musik und moderierte diese Sendungen auch. In Eschringen war er sogar als Konzertmanager unterwegs. Viele internationale Künstler sind in der Alten Post und im Dorfgemeinschaftshaus aufgetreten. So hatte Roland Schmitt es sogar geschafft, Chris Jagger, den „kleinen“ Bruder des Rolling-Stones-Stars Mick Jagger für Eschringen zu begeistern. Uli Twelker, der gemeinsam mit Roland Schmitt ein Buch über die Geschichte der Kult-Band „Small Faces“ geschrieben hat, war aus Bielefeld angereist. Aus der gemeinsamen Arbeit an dem Buchprojekt sei sehr schnell eine tiefe Freundschaft geworden, sagte Twelker.
Für den Autor dieser Zeilen beherrschte Roland Schmitt vor allem die Kunst, Menschen zusammen zu bringen. Als Geschäftsführer der Arbeitsgemeinschaft der Eschringer Vereine hat er die unterschiedlichsten Fäden unseres Dorflebens zusammengeführt. In aller Vielfalt. Vom Musikverein „Lyra“ bis zur Geschichtswerkstatt. Die Geschichte des Stadtteils lag ihm am Herzen. Die Straßennamen, die alteingesessenen Familien, historische Gebäude und natürlich: die Grenzsteine. Roland Schmitt konnte sogar für Grenzsteine Begeisterung wecken. Denn diese Grenzsteine erzählen Geschichte und Geschichten. Unsere Geschichte. Die Geschichte von Elsässern, Lothringern, Pfälzern und Saarländern. Die Geschichte von Bayem und Preussen, mitten in Eschringen.
Sein Engagement für ein lebendiges soziales Leben im kleinsten Saarbrücker Stadtteil wird fehlen.
Norbert Klein