15.09.: Songs & Stories aus Schottland mit Whisky-Barde Robin Laing

Im Rahmen der Reihe „Post reloaded“ war der schottische, aus Edinburgh stammende Singer/Songwriter für einen Gig nach Eschringen zurückgekehrt. 14 Jahre zuvor hatte er bereits im altehrwürdigen Gasthaus „Zur Post“ einen unvergesslichen Konzertabend geboten. Wie schon damals lag auch im Dorfgemeinschaftshaus erneut ein „Hauch von Scotch“ in der Luft. Im Foyer hatte Yannick Schmitt, seines Zeichens als Sommelier in Düsseldorf tätig, feine Single Malts aufgeboten, die neben Guinness, Kilkenny und anderen Getränken das Publikum „bei guter Laune“ halten sollten (und hielten).

Nach der Begrüßung durch AG-Geschäftsführer Roland Schmitt, der sich angesichts der schwachen Besucherresonanz etwas „zerknirscht“ zeigte, startete Laing gleichwohl aufgeräumt und entspannt mit seinem vielfältigen Liederrepertoire. Er sei sehr froh, endlich einmal wieder ein komplettes und ausgewogenes Konzert geben zu können, das über die musikalische Umrahmung eines typischen Whisky-Tastings hinausreiche.

In den vergangenen Jahren hat sich der sympathische Künstler weltweit einen Namen als Whisky-Barde erworben. Laing sammelt traditionelle Whisky-Songs, aber er hat auch unzählige eigene Lieder und Gedichte geschrieben, die sich mit dem “Lebenswasser der besonderen Art” befassen. Der erste Teil seines Auftritts war eben diesen eindeutigen, oft auch humorig-zweideutigen Liedern, u. a. „Whisky For Breakfast“,“Heaven Hill“ oder „Hemingways Whiskey“, gewidmet.

Nach der Pause griff Laing auf Songs zurück, die zum einen aus seiner frühen Songwriter-Phase stammten, zum anderen von ihm für das neue Album geschrieben wurden, das 2020 erscheinen wird. Diese beschreiben eher den Alltag (abseits des Whiskys!), erzählen von schwarzem Kaffee, von Brücken und Schlachten und natürlich der Liebe in allen Facetten. So z. B. das seiner Frau (vor vielen Jahren) zugeeignete „I Believe In You“, eine wundervolle melodische Ballade, der er nun eine weitere aktuelle Komposition anfügt, die nachdrücklich unterstreicht, dass seine Zuneigung und sein Vertrauen zu seiner Partnerin ungebrochen gilt: „I Still Believe In You“ (= „Ich glaube immer noch an Dich“).

Mit seinen hintersinnigen Anekdoten, seinem gefühlvollen Gesang und seinem unaufdringlichen Gitarrenspiel verzauberte Laing das konzentriert lauschende Publikum, das ihn erst nach drei Zugaben von der kleinen Bühne ließ. Er verabschiedete sich mit „Ein letztes Glas“, einem nachdenklichen, die Freundschaft würdigenden Lied mit deutschem Text. (rs)