07.11.2002 – Seán Tyrrell gastierte im Eschringer Gasthaus „Zur Post“

Irische Balladen mit Novemberstimmung:

Hätte ich geahnt, welch‘ entspannte und konzentrierte Atmosphäre hier herrschen würde, ich hätte unseren Auftritt bestimmt mitgeschnitten“, zeigte sich Seán Tyrrell, der Barde von der irischen Westküste, begeistert und etwas traurig zugleich – ob der verpassten Chance. Tyrrell plant nämlich ein Live-Album, und da hätte er sich auch Ausschnitte des Konzertes im Gasthaus „Zur Post“ vorstellen können. Der gut gefüllte Saal bot einen wahrlich angenehmen Rahmen für die eher melancholischen, manchmal auch skurrilen Lieder und Balladen. Das Publikum hörte schlicht und ergreifend einfach zu, ließ die sanften Lieder auf sich wirken. Tyrrells sonore Stimme, dazu die dezenten Saitenklänge von Mandocello und Mandola, wobei sein Partner Fergus Feeley verträumt, verschmitzt die passenden Harmonien und Soli einflocht, verströmten durchaus den Charme der rauen irischen Westküste. Auf seine Ballade „November Rain“ verzichtete Tyrrell angesichts des trüben Wetters ganz bewusst: „Ich denke, wir spielen lieber was Aufheiterndes!“ Sprachs und brachte auch wohlige Klänge mit einem lateinamerikanischen Touch zu Gehör. Gegen Ende des Konzertes, das durch mehrere Zugaben erfreulich verlängert wurde, bemerkte Tyrrell, dass man tatsächlich mit manchen Liedern durch die Welt gereist sei: so auch nach Katmandu, wo man auf der Suche nach dem „Green Eye of the Little Yellow God“ war, oder an die (indische) „Coast of Malabar“, wo von einer unerfüllten Seemannsliebe zu einem einheimischen Mädchen erzählt wurde.
Tyrrell bedankte sich nachdrücklich bei dem aufmerksamen Publikum, ließ nicht unerwähnt, dass er sich solche Rahmenbedingungen öfters wünschte und würde gerne, irgendwann einmal wieder, einer Einladung durch die AG Eschringer Vereine folgen.

www.seantyrrell.com