07.06.2013: Des Horsfall’s KUSCHTY RYE live

Lange Gesichter machten die Veranstalter, also trotz ordentlicher Werbung in der Lokalpresse und anderer Medien nur wenige Konzertbesucher den Weg nach Ensheim in die Sports& Music Bar gefunden hatten. Aus organisatorischen Gründen war die Eschringer Schule nicht bespielbar, weshalb man auf die technisch bestens ausgestattete alternative Spielstätte am Ensheimer Sportplatz auswich. Das tolle und bis in den späten Abend vorherrschende Sommerwetter mag dazu beigetragen haben, dass potenzielle Gäste lieber im Biergarten als „indoor“ saßen.
Sowohl die Band um den sympathischen Singer/Songwriter aus dem mittelenglischen Yorkshire als auch die Veranstalter nahmen es sportlich bzw. professionell.
Sven Ludwig hatte alle Hände voll zu tun, um Verstärkeranlage und Lightshow bestens auf die Bedürfnisse des Quintetts und natürlich auch des überschaubaren Publikums einzustellen. Jedenfalls präsentierten sich Des Horsfall und seine Mitstreiter, darunter der aus London stammende Gitarrist Pete Mayhew, in bester Spiellaune. Keyboarder und rhythm section harmonierten blendend, und so wurde es doch noch ein sehr unterhaltsamer und musikalisch ansprechender Abend. Horsfall & Co. boten einen ausgewogenen Mix aus eigenen Songs, die sich vor allem am Country- & Folk-Rock orientierten, wie ihn einst Idol Ronnie Lane (1965 Mitbegründer der legendären SMALL FACES, in den 1970ern vornehmlich solo aktiv) pflegte, sowie Klassiker von eben jenem Songwriter, die es teilweise auch in die Charts schafften: z. B. „How Come“ oder „Ooh La La“. Hitpotenzial hätte wohl Horsfalls Ohrwurm „Long Long Time“ von seinem 2012 erschienenen Album „The Good Gentleman’s Tonic“. Letzteres hatte viel Lob, nicht nur in der Musikpresse, geerntet – WHO-Boss Pete Townshend: “This is a killer record…KILLER!”
Die Band um Horsfall nutzte die Gelegenheit, im Schlussteil vornehmlich Stücke des z. Z. in Arbeit befindlichen neuen Albums live zu testen. Neben Derroll Adams’ wundervoller Ballade „Roll On Babe“ bewegte „Debris“, ein nur zu Gitarre und Gesang solo vorgetragener Song aus der Feder Lanes, der posthum u. a. durch die Versionen von Billy Bragg und SIMPLY RED bekannt geworden war. Alles in allem für die Anwesenden letztlich doch ein musikalisch erfreuliches Erlebnis trotz magerer Kulisse.