03.03.05 – Konzert mit Robin Laing

Ein Hauch von Scotch lag in der Luft: Robin Laing gastierte in der „Post“

In der Tat fühlte man sich schon etwas in die schottischen Highlands versetzt: Die Rückwand der Bühne im Gasthaus „Zur Post“ zierten die alte und neue Flagge Schottlands; am Tresen wurde neben einheimischen Getränken vier Whisk(e)y-Sorten nebst Bier aus schottischer Gerste angeboten. Und auch Annika, die weibliche Hälfte des Duos PHEBUS’ RAYS, blieb mit ihrem Vorprogamm den britischen Inseln treu. Sie erwies mit mehreren Liedern u. a. ihre Reverenz gegenüber Seán Tyrrell (Irland) und Michael Weston King (England), die in den Vorjahren hier aufgetreten waren.

Diese gelungene Überleitung führte dann zum Auftritt von Robin Laing, der – was viele nicht wussten – eine brandneue CD im Gepäck und somit auch im Repertoire hatte. Er freute sich nach der Begrüßung durch AG-Geschäftsführer Roland Schmitt auf ein interessiertes und erwartungsvolles Publikum im gut gefüllten und heimeligen Saal. Ihm steckte noch etwas die lange Anreise aus der Schweiz in den Knochen. Aber sehr bald sprang schon der Funke über dank eingängiger Lieder, die er mit pfiffigen, meist humorigen Kommentaren versah.

Der erste Teil des Konzertes war Liedern vorbehalten, die sich dem Whisky als landestypischem „Lebenswasser“ und berühmten Distillerien widmete. Allein aus zwei CDs und einem Songbook mit traditionellen und zeitgenössischen Stücken konnte Laing dabei schöpfen.

Annika von Phebus Rays als Vorprogramm
Robin Laing bei der Ankündigung eines Songs

Nach der Pause stellte er vorwiegend Songs aus seinem neuen Album „Ebb And Flow“ vor, das ausnahmslos Eigenkompositionen enthält. Gleich zwei Lieder hatte er für seine jüngsten Kinder, Tochter Maisie („Born In The Blossom Time“) und Sohn Hamish („Laughing Boy“) geschrieben, liebevolle Balladen, die den Familienmenschen Laing herauskehren. Natürlich durften da auch Liebeslieder nicht fehlen; und dass der Ohrwurm „I Believe In You“ sich an die geliebte Ehefrau wendet, war unschwer heraus zu hören. Witzig und augenzwinkernd dann eine Ode an die legale Droge Kaffee („Black Coffee“). Viele Lieder erzählen einfach Geschichten aus dem Alltag, aus der Mythologie oder aus der Historie, so z. B. von einem Soldaten, der auf einer Anhöhe begraben werden wollte, um in der Ferne auf die Hügel seiner Heimat „blicken“ zu können („The Govenanter’s Grave“). Der Sänger mit der lieblichen Stimme und dem dezenten Gitarrenspiel verabschiedete sich schließlich mit drei Zugaben. Ein erinnerungswürdiger Abend, der die britische Singer/Songwriter-Reihe gebührend abschloss.
(rs)