Persönlichkeiten des örtlichen Grundadels
Die Geschichte der Nachfahren Askarichs blieb für viele Jahrhunderte im Dunkeln. Aus ihnen heraus dürfte sich aber im Laufe der Zeit eine privilegierte Grundadelsfamilie entwickelt haben. Besondere Erwähnung finden in Dokumenten aus der 2. Hälfte des 13. Jahrhunderts Ritter Heinrich „der Rote“ (ruphus) und seine Töchter Ida und Lyza sowie der Wadgasser Prämonstratensermönch Friedrich (ein Bruder Heinrichs).
Heinrich war Vasall im Dienste des Grafen Simon von Saarbrücken. Bei einem Rechtsstreit des Deutschen Hauses im Jahre 1267 musste Ritter Heinrich als Zeuge auftreten. Es ist die erste Quelle gewesen, die einen Eschringer Grundadligen namentlich nannte. Nähere Hinweise auf sein Leben sind nicht bekannt. Ein weiteres wichtiges Dokument, ausgestellt am 15. April 1291 vom Dekan des Stiftes St. Arnual, erwähnt ihn abermals, vor allem aber seine Töchter Ida und Lyza. Es handelt sich hierbei um einen Teilungsvertrag, der auf Initiative des Deutschen Ordens zustande kam. Interessant ist diese Handschrift wegen diverser ortspezifischer Details: So werden erstmals die (St. Laurentius-) Kapelle und die Mühle urkundlich erwähnt. Des weiteren erfahren wir z. B., dass der Bach den Ort bereits zweiteilte, dass dieser Bach seinerzeit offenbar fischreich war und dass Wein angebaut wurde. Aus den ebenfalls genannten „gemeinsame Wäldern“ dürfte sich später der Vierherrenwald entwickelt haben. Im Jahre 1303 wird Lyza, die Witwe des Ritters Gerwin von Castel, nochmals in einem Dokument erwähnt, und zwar ausdrücklich als „Lyza von Eschringen“. Folglich muss sie, wie ihre Schwester Ida und ihr Vater, noch in Eschringen gewohnt haben. Leider ist ansonsten nichts über das Leben dieser Familie, vor allem ihre Rolle im dörflichen Alltagsleben Eschringens, bekannt. Sie ist im regionalen Landadel aufgegangen; ihre Spuren verlieren sich endgültig im 15. Jahrhundert.