Edmund Heinen

Betriebswirt und Universitätsprofessor

Seine internationale Karriere als „Schöpfer und Wegbereiter der „entscheidungs-orientierten“ Betriebswirtschaftslehre“ (Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 15.5.1984) begann er zwar 1957 von München aus, doch seine Wiege stand in Eschringen. Dort wurde Edmund Heinrich Heinen am 18. Mai 1919 als Sohn von Ludwig und Philippina Heinen (geb. Welsch) geboren. Seine Kindheit verbrachte er im benachbarten Fechingen, woher sein Vater stammte.

In Saarbrücken bestand Heinen 1937 das Abitur. Der Zweite Weltkrieg und die anschließende Gefangenschaft unterbrachen vorerst sein Studium (TH Aachen und Danzig, Universität Minnesota). In Frankfurt am Main legte Heinen 1948 an der dortigen Uni das Examen als Diplom-Kaufmann ab. Er kehrte dann ins Saarland zurück und promovierte ein Jahr später an der Universität in Saarbrücken („Die Entwicklung des saarländischen Steuerrechts nach 1945“). Nach der Habilitation 1951 war er dort zuerst als Privatdozent, dann ab 1954 als Professor tätig. Drei Jahre später folgte Heinen einem Ruf an die Universität München, wo er als ordentlicher Professor das „Institut für Industrieforschung“ gründete.

In zahlreichen Veröffentlichungen schrieb der Schüler von Fritz Schmidt, Erich Gutenberg u. a. seine Gedanken nieder, entwickelte die Betriebswirtschaftslehre entscheidend fort. Seine Werke wurden in viele Sprachen übersetzt, fünf Bücher allein ins Japanische. Heinen erfuhr unzählige Ehrungen und Auszeichnungen (u. a. Bundesverdienstkreuz). Anlässlich seines 70. Geburtstag erschien eine dem engagierten Forscher (Prof. Dr. Dr. h. c. mult.) gewidmete Festschrift („Die Betriebswirtschaftslehre im Spannungsfeld zwischen Generalisierung und Spezialisierung“ / Hrsg. von Werner Kirsch und Arnold Picot. Wiesbaden 1989).

Seine Frau Thea, geb. Langenbahn, hatte Heinen im Juli 1946 in Brebach geheiratet. Als seine Hobbys nannte er Reisen, Garten, Schach und Musik. Seine Leidenschaft gehörte aber der Philatelie.

Nach seinem Wechsel nach Bayern besuchte er zu Familientreffen bisweilen wieder seine Eschringer Heimat. Edmund Heinen starb am 22. Juni 1996 in München.

Werke: (Auswahl)

  • Die Kosten: ihr Begriff und ihr Wesen. 1956
  • Handelsbilanzen. 1958.
  • Betriebswirtschaftliche Kostenlehre. 1959.
  • Das Zielsystem der Unternehmung. 1966.
  • Einführung in die Betriebswirtschaftslehre. 1968.
  • Kosten und Kostenrechnung. 1975.
  • Unternehmenskultur. 1977.

Biographische Literaturhinweise: (Auswahl)

  • Hoepfner, Friedrich Georg: Entscheidungsorientierte BWL (anläßlich des 65. Geburtstags von Prof. Dr. Edmund Heinen). in: Handelsblatt vom 22.5.1984.

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