Andreas Kremp

Lehrer und „Kulturaktivist“

In Eschringen war er beliebt und geachtet, „de Schullehrer“, wie er über mehrere Generationen hinweg respekt- und würdevoll genannt wurde. Inzwischen trägt die ehemalige Bliesransbacher Straße seinen Namen: Andreas Kremp (geb. am 5.1.1886 in Ormesheim) war erster Ehrenbürger in Eschringen.

 Als Andreas Kremp am 26. Dezember 1969 starb, meinte der damalige Bürgermeister Alfons Schweitzer: „Andreas Kremp“ wird für immer einen Ehrenplatz in der Geschichte der Gemeinde Eschringen haben!“ In dankbarer Würdigung seiner Verdienste um die Erziehung der Jugend und die Förderung des kulturellen Lebens in der Gemeinde, wie es in dem Ehrenbürgerbrief hieß, war Andreas Kremp am 19. Januar 1958 – die Gemeinde hatte erst am 1. Januar 1958 ihre verwaltungsmäßige Selbständigkeit erhalten – zum ersten Ehrenbürger ernannt worden.

Bürgermeister Karr ernennt Andreas Kremp zum Ehrenbürger

Viele Eschringer sind die Schüler von Andreas Kremp gewesen, denn dieser war vom 1. Oktober 1922 bis 31. Dezember 1949 in Eschringen Schulleiter. Hier erlebte er auch seine schönsten Erfolge auf pädagogischem Gebiet, wie er sich auch dem kulturellen Leben mit viel Engagement widmete. Andreas Kremp war nämlich nicht nur „mit Leib und Seele“ Pädagoge, sondern er hatte sich auch dem Gesang und der Musik verschrieben, wie er gleichfalls für die Ortsverschönerung vieles leistete.

Tausende von Obstbäumen hat Andreas Kremp auf Eschringer Gemarkung gepflanzt, unzählige Rosenstöcke – neben der Bienenzucht war dies eines seiner geliebten Hobbys – veredelt, wie er auch der Erforschung der einheimischen Vogelwelt viel Freizeit opferte.

Im Jahre 1929 gründete Andreas Kremp den Eschringer Kirchenchor „St. Laurentius“, den er als Dirigent bis zum Jahre 1962 leitete. Für seine Verdienste um die „Musica sacra“ verlieh ihm auch der Bischof von Speyer 1953 eine Ehrenurkunde. Auch im Gesangverein „Frohsinn“ Eschringen war Andreas Kremp länger als 25 Jahre Dirigent, weshalb er für sein Engagement auch zum Ehrendirigenten ernannt wurde.

Beim Wiederaufbau der altehrwürdigen Laurentiuskapelle nach dem Zweiten Weltkrieg war Andreas Kremp ebenfalls aktiv, wie er auch für die Gestaltung der Außenanlagen rings um die Eschringer Pfarrkirche nach deren Fertigstellung im Jahre 1930 verantwortlich zeichnete. Lange Zeit bemühte sich die Arbeitsgemeinschaft „Eschringen erhalten und gestalten“ darum, die ehemalige „Wirkungsstätte“ des Eschringer Ehrenbürgers, das alte Schulgebäude, in Andreas-Kremp-Haus“ umzubenennen.

(Peter Franz)

Literaturhinweis:
In einem Jahr fünfhundert Kirschbäume gepflanzt. Mit Schuldirektor i. R. Andreas Kremp auf Exkursion durch Dorf und Gemarkung.
in: Saarbrücker Zeitung, Kreisausg. St. Ingbert, Nr. 203 v. 3.9.1958.

Hier noch ein Mundartgedicht über Andreas Kremp

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