29.04.07 – Begeisterndes Konzert mit Chris Jagger & Co.

Das hatte der Saal im Gasthaus „Zur Post“ schon lange nicht mehr erlebt: „Volles Haus“! Die von nah und fern (z. B. aus Bremen!!!) gekommenen Zuschauer mussten zusammenrücken; für etliche gab es nur noch Stehplätze. Rechts neben der Eingangstür klebte ein Plakat mit der Aufschrift „Ausverkauft“.
Der eher zufällig zustande gekommene Auftritt des englischen Singer/Songwriters sollte die bislang bestbesuchteste Veranstaltung der von der AG Eschringer Vereine organisierten Konzertreihe werden. Und auch in puncto Stimmung ließ sie nichts zu wünschen übrig.
Im Mittelpunkt des musikalischen Geschehens stand natürlich unverkennbar Chris Jagger, seines Zeichens leidenschaftlicher Sänger, Gitarrist und Mundharmonikaspieler, der seinem namhafteren Bruder Mick hinsichtlich der Bühnenpräsenz kaum nachstand. Sein Repertoire setzte sich aus von Blues, Folk, Country und Cajun Music inspirierten Eigenkompositionen („Pretty Little Thing“, „Lazy Days“, „Tibet Blues“) zusammen, hie und da ergänzt durch Swing- & Soul-Standards wie z. B. das durch Ray Charles und Joe Cocker berühmt gewordene „Let’s Go Get Stoned“ (bei dem das Publikum eifrig mitsang) oder Traditionals, deren Ursprünge gar aus Südafrika stammen („Manyatela“). Da passte mit „Dead Flowers“ auch bestens ein ROLLING-STONES-Klassiker.
Jagger zur Seite stand der rührige und virtuose Multiinstrumentalist Charlie Hart (Ex-Ian Dury Band, Ex-Ronnie Lane’s SLIM CHANCE) mit Fiddle und Akkordeon. Bisweilen ließ der auch auf dem „Post“-Piano seiner Fingerfertigkeit freien Lauf.
Als „special guest“ agierte souverän Schlagzeuger und Perkussionist (Congas, Waschbrett) Uli Twelker (THE GETAWAY), der erstmals mit den beiden englischen Musikern zusammenspielte und extra zu diesem einmaligen Auftritt nach Eschringen gereist war. Sein ausgefeiltes und anpassungsfähiges Schlagwerk sorgte für die nötige rhythmische Basis. Den Dreien sah man ihre Spielfreude wahrlich an, und nicht von ungefähr ließ sie das Publikum erst nach mehreren Zugaben von der Bühne.
Alles in allem ein denkwürdiger Abend, der unterstrich, dass das von Michael Weston King geprägte Prädikat für Eschringen – „the Nashville of Germany“ – am Ende vielleicht doch nicht so weit hergeholt schein.
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