23.10.2016: My Darling Clementine: Entspannte Stimmung mit Country-Perlen

Endlich mal wieder ein Konzert, bei dem – wenn auch etwas sparsam – der „Udo-Flügel“ zum Einsatz kam. Ein guter alter Bekannter, der inzwischen In Birmingham ansässige Singer/Songwriter Michael Weston King, machte seinen Tourauftakt in Eschringen, und zwar mit Ehefrau Lou Dalgleish an seiner Seite. Zusammen firmieren sie als Country-Duo MY DARLING CLEMENTINE, treten in größeren „locations“ zusätzlich mit einer „rhythm section“, also Schlagzeug und Bass, auf.

Den dafür nötigen Platz konnte AG-Geschäftsführer Roland Schmitt im Dorfgemeinschaftshaus leider nicht bieten; dafür aber im 1. Stock eben besagten, inzwischen „graumelierten“ Flügel. Lou Dalgleish, solo ebenfalls als Singer/Songwriterin unterwegs, insbesondere mit einem Programm aus Elvis-Costello-Liedern, freute sich auf das legendäre Instrument, nutzte es auch für ihre Interpretation des Costello-Klassikers „Good Year For The Roses“, der nebenbei aus der Feder von Jerry Chenut stammt.

Das Duo, klamottentechnisch passend drapiert, startete seinen Auftritt im gut besetzten ehemaligen Klassenraum mit Stücken des neuen, noch nicht erschienenen Albums: u. a. „Tear Stained Smile“ oder „Since I Fell For You“. Klar, die Songinhalte spiegeln auch in den neuen Kompositionen die typischen Beziehungsthemen: Liebe, Frust und Hass, Kennenlernen und Aus-den-Augen-verlieren, Affären und ehelicher Alltag…exemplarisch „No Matter What Tammy Said (I Won’t Stand By Him)“ als quasi feministische Antwort auf Tammy Wynettes Hit „Stand By Your Man“. Wynette und Countrysänger George Jones hatten Ende der 1960er Jahre in aller Öffentlichkeit ihren Ehekrieg ausgefochten. Viele der hübschen Melodien blieben schnell haften wie z. B. die Ohrwürmer „No Heart In This Heartache“ oder „Going Back To Memphis“.

Augenzwinkernd erklärte Gitarrist, Mundharmonikaspieler und Sänger King gegen Ende, dass man auf das Abtreten und das alberne auf das Zugabeklatschen warten verzichte, statt dessen lieber gleich die „encores“ in die Show einbaue. Tochter Mabel durfte hinzukommen und mitsingen; als besonderen Dank an Initiator Roland Schmitt ließ King Ronnie Lanes mit Eric Clapton komponierte Ballade „Annie“ erklingen. Ein vergnüglicher und auch nachdenklicher Abend ging zu Ende und ließ ein höchst zufriedenes Publikum zurück.

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