22.11.2013: Yannick Monot & Helt Oncale „entführten“ an den Mississippi

Natürlich war es nur eine Scherzfrage von AG-Geschäftsführer Roland Schmitt, der nach der Begrüßung des Publikums die beiden Musiker fragte, ob sie auch was von GUNS N‘ ROSES im Repertoire hätten, z. B. „November Rain“. Monot & Oncale wollen jedenfalls mal über eine Cajun-Version nachdenken! Trotz Dauerregens hatten sich u. a. sogar Besucher aus der Pfalz auf den Weg in die ehemalige Eschringer Grundschule gemacht. Und sie sollten es nicht bereuen!

Denn Yannick Monot, der bereits 2006 im Gasthaus „Zur Post“ als Solist aufgetreten war, und sein Kompagnon Helt Oncale, ein waschechter „New Orleanser“, waren gut drauf und legten gleich mit flotten Tanzliedern, den typischen „Two Steps“, los. Dabei zeigte Monot sein Können vor allem als Akkordeonist (er hatte gleich drei verschiedene Instrumente mitgebracht) und Mundharmonikaspieler. Dem stand Oncale als Fiddler und brillanter Gitarrist in nichts nach. Neben den für den Süden Louisianas charakteristischen Cajun- und Zydeco-Stücken bauten die Zwei immer auch Klassiker des Rock’n’Roll und Rhythm & Blues ein, so z. B. „Route 66“ oder „Walking To New Orleans“, wobei Oncale mit seiner einschmeichelnden, aber ausdrucksstarken Stimme den Songs den nötigen Pep verlieh. Im Gegenzug sang Monot sehr einfühlsam französischsprachige Cajun-Songs und -Balladen, z. B. das selbst komponierte „La petite Coco“. Auch Oncale belegte sein Können als Songwriter, u. a. in dem swingenden Blues-Shuffle „Back Home To Memphis“, wobei er einmal mehr sein ausgefeiltes Finger-Picking unter Beweis stellen konnte. So spielten sich die beiden immer wieder gegenseitig die solistischen „Bälle“ zu, wenn Monot auf der Dobro als Slide-Gitarrist brillierte (in Son House‘ „Walkin‘ Blues“). Miteinander verbunden wurden die stilistisch sich abwechselnden Musikstücke durch vergnügliche Geschichten, die beide in fast perfektem Deutsch darboten.

Das vielfältige Repertoire basierte vor allem auf der aktuellen CD „Let’s Go To New Orleans“. Nach dem Zugabenteil endete ein rundum gelungener und unterhaltsamer Konzertabend, der gut gelaunte Zuhörer und Akteure „mental gestärkt“ in die nasskalte Nacht entließ.