19.11.05 – Pfälzer Quartett begeisterte mit ihrem Herbstkonzert

Eine gewisse Ratlosigkeit hatte sich unter den Veranstaltern nach dem schwach besuchten Konzert des zum Quartett aufgestockten Trios REINIG, BRAUN + BÖHM ausgebreitet. Trotz relativ großen Aufwandes und entsprechender Werbung hatten nur knapp 30 Gäste den Weg in den Saal des Gasthauses „Zur Post“ gefunden. Dabei bot die Gruppe um den Sänger und Gitarristen Peter Braun zum einen authentische Volkslieder (wenngleich zeitgemäß arrangiert), zum anderen nachdenkliche Balladen und lebensfrohe Tanzlieder. Roland Schmitt, Leiter der Geschichtswerkstatt, zeigte sich entsprechend enttäuscht: „Alle, die gekommen waren, erlebten einen musikalisch sehr abwechslungsreichen Abend, und das in deutscher Sprache bzw. pfälzischem Dialekt gesungen. Und alle waren von dem Dargebotenen durchweg begeistert. Vielleicht passte der Samstagabendtermin nicht, weil am Wochenende sich viele auf ihr Familienleben konzentrieren. Und aus der Stadt und dem Umland waren auch ganz wenige gekommen – möglicherweise war die Werbung da nicht optimal“.
Die drei Musiker (neben Braun noch Paul Reinig/Akkordeon, Mandoline, Gitarre; Rüdiger Böhm/Klavier, Flöten, Krummhorn) sowie die Cellistin Charlotte Lettenbauer präsentierten mit viel Spielfreude eine ausgewogene Mixtur aus traditionellen Liedern (z. B. „De Pälzer Bauer“ – angelehnt an das auch hierzulande bekannte Klagelied vom „Lothinger Bauer“) und modernen (Liebes-) Balladen (z. B. „Verzehl ma nix“ oder „Anja“). Ihr handwerkliches Können stellten die Vier besonders bei flotten Tanzliedern, dem „Birkweiler“ (im „Schottisch“-Rhythmus) oder dem Kerwelied „Heit is Kerb in unserm Dorf“, unter Beweis. Eine weitere Stärke sind aber auch die nachdenklichen, ganz auf die „dunkle“ Jahreszeit eingestimmten Lieder, z. B. „Winderdaache“ (mit dem Text des in Saarbrücken lebenden Journalisten Gerd Heger) oder „An de Herbscht“. Nicht von ungefähr gingen nach dem tollen Konzert etliche Exemplare der preisgekrönten CDs „über die (Laden-) Theke.
Stimmen aus dem Publikum: „Die verstanden ihr Handwerk. Ich hab’ zwar nicht immer alles bei den Dialektliedern mitgekriegt, dafür ging halt die Musik gut bei. Schade, dass so wenige Leute gekommen sind“…; „Das hat wirklich Spaß gemacht; das waren teils lebenslustige, teils melancholische Texte, und die Musik klang sehr vielfältig und mitreißend“. Für ihr erstes Gastspiel im Saarland hätten sie sich zwar einen größeren Zuspruch gewünscht, doch mit ihren Einträgen ins Gästebuch der „Post“ bestätigten die Musiker, dass es ihnen in Eschringen sehr wohl gut gefallen hat: „…toller Abend, tolles Publikum, toller Raum…Diese Bühne – …ein Traum für alle Cellisten!“

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