09.06.07 – NABU und Geschichtswerkstatt unterwegs an der Obermosel

Herzlicher Empfang in Escherange:

Nach zwölf Jahren unternahm eine Reisegruppe, der nicht nur Mitglieder der NABU-Ortsgruppe Eschringen-Ensheim und der Geschichtswerkstatt, sondern auch andere Bürgerinnen und Bürger aus Eschringen und Umgebung angehörten, eine kombinierte Fahrt zur bei Thionville gelegenen Partnergemeinde Escherange und ins Dreiländereck bei Perl.
Traditionell startete die recht große Gruppe mit dem Bus am Gasthaus „Zur Post“. Man nahm nicht die schnellere Strecke über die Autobahn, sondern hinter Saarlouis die malerische Landstraße durch das „Pays de la Nied“ (die französische Seite des Niedlandes) Richtung Mosel.

Maire Roland empfängt die Eschringer vor dem Rathaus

Bei anfangs wechselhaftem Wetter erreichte die Reisegruppe pünktlich Escherange, wo sie vom neuen Bürgermeister Roland Hamen begrüßt wurde.

Vor dem Campanile der Pfarrkirche St. Peter

Mit ihm und Küster Gilbert Martin begab man sich – nunmehr bei Sonnenschein – zur Kirche Saint Pierre (Sankt Peter), die Anfang der 1960er Jahre nach den Plänen eines von Le Corbusiers beeinflussten Architekten erbaut worden war.

M. Martin erläutert das Inventar der St. Willibrord-Kapelle

Anschließend fuhr man in den nahen Ortsteil Molvange, wo es die barocke Kapelle Saint Willibrord zu entdecken gab. Auch hier erläuterte M. Martin kompetent Geschichte, Architektur und Interieur des sakralen Kleinods.

Geschenkeaustausch: R. Schmitt, T. Schröder, Maire R. Hamen

Wieder zurück am Rathaus folgte auf Einladung des Bürgermeisters im Beisein von Mitgliedern des Gemeinderates ein bestens vorbereiteter Empfang mit durchaus offiziellem Charakter. Maire Roland Hamen betonte in seiner Rede die Verbundenheit zwischen den beiden Dörfern, die es auszubauen gelte.
Diesbezüglich sprach er sich für eine echte Jumelage aus. In den Dankesreden von Thomas Schroeder, Mitglied im Bezirksrat Halberg, und Roland Schmitt, Geschäftsführer der AG Eschringer Vereine, wurde dieses Thema auch aufgegriffen. Beide zeigten sich – im Namen der ganzen Gruppe – vom herzlichen Empfang durch die Gemeinde Escherange sehr angetan und betonten ihrerseits, durch Initiativen im sportlichen und kulturellen Bereich die Kontakte zwischen den Dörfern weiterzuentwickeln.
Es folgte der Austausch von Geschenken und natürlich der obligatorische „Vin d’honneur“ (Ehrenwein), wobei man auf eine gute Zukunft anstieß. Nach einem Gruppenfoto für die regionale Presse fuhr man in die Nachbargemeinde Entrange zum Mittagessen, dem auch Bürgermeister Hamen mit Gattin beiwohnte. Zum Abschied luden Schröder und Schmitt die Escherange zu einem Gegenbesuch ein, wofür sich das Laurentiusbrunnenfest 2008 anbiete.

Im Perler Barockgarten vor dem Palais von Nell

Frisch gestärkt traten die Ausflügler nun die Reise in Richtung Dreiländereck Luxemburg/Lothringen/Saarland an. Die Fahrt führte das Moseltal entlang, wobei man das imposante, wenn auch etwas bedrohlich wirkende Atomkraftwerk Cattenom passierte. Vom Weindorf Contz-les-Bains konnte man einen Blick auf das Städtchen Sierck und seine gewaltige Burganlage werfen. Über den luxemburgische Grenzort Schengen gelangte man via Moselbrücke nach Perl, wo zwei alternative Wanderungen bzw. Spaziergänge anstanden. Die eine Gruppe begab sich auf einen historischen Rundgang mit Ortsvorsteher Gerhard Hein (Anlaufpunkte waren u. a. die sehenswerte Pfarrkirche St. Gervasius & St. Protasius , die benachbarte Wallfahrtskapelle St. Quirinus und der Barockgarten gegenüber dem Palais von Nell),

Blick vom Hasenberg auf Sierck und das Moseltal

die andere streifte mit dem aus Eschringen stammenden Winzer Yannick Schmitt durch die Weinlagen am Hasenberg.

Weinprobe im Weingut Herbert Herber

Den für alle Teilnehmer gebührenden Abschluss gab es dann im Weingut Herber, wo man sich bei einer Weinprobe mit einem zünftigem „Winzerteller“ für die Heimreise stärkte. Nach geruhsamer Rückfahrt kamen die Ausflügler wieder wohlbehalten an der „Post“ an: eine abwechslungsreiche Exkursion mit vielen Eindrücken war zu Ende.

(rs)

Das regionale Presseecho war überraschend groß und ausführlich. Neben einem aktuellen Bericht in der Tageszeitung „Républicain lorrain“ (13.6.07) gab es einen sehr detaillierten, die gemeinsame Geschichte beleuchtenden Artikel in der lothringischen Wochenzeitung L’ami hebdo vom 24. Juni 2007: