09.06.2001 – Projekt „Museum in der Schule“

Während des diesjährigen Schulfestes am 9. Juni 2001, das thematisch dem „Mittelalter“ gewidmet war, stellte die Eschringer Geschichtswerkstatt auch die erste Stufe ihres gemeinsamen Projektes mit der Grundschule vor. Unter dem Motto „Museum in der Grundschule“ konnten der Öffentlichkeit zwei Vitrinen mit Bodenfunden sowie diverse Karten, Dioramen und Figuren präsentiert werden.

Die 1. Vitrine enthält verschiedene Fossilien, die in und um Eschringen gefunden wurden. Des weiteren das Modell einer römischen villa rustica: So sah möglicherweise der römische Gutshof aus, der sich unweit des heutigen Schulgebäudes befand. Ausgelegte Bruchstücke römischer Flachziegel findet man noch heute auf der Flur „Auf’m Willer“. Die ebenfalls ausgestellten Halsstücke einer zweihenkligen römischen Amphore (oder Kanne), die 1999 auf dem Friedhofsgelände zu Tage kamen (Leihgabe von Fam. Lang), werden gegenwärtig von einem Archäologen untersucht. Die Zeichnung eines Pflugeisens („Rammeisen“); 75,5 cm lang, 12 cm breit, und einer Eisenstange; 41 cm lang (Originale in der Saarl. Altertümersammlung), verweist auf römerzeitliche Ackerbaugeräte, die „Auf’m Willer“ gefunden worden waren. Die Modellfiguren stellen den Zweikampf eines Galliers mit einem Römer dar und erinnern an das anfangs feindliche „Kennenlernen“ der gallo-römischen Bewohner.

Die 2. Vitrine wartet mit einer aus Modellen zusammengesetzten Szene auf, wie sie sich ca. 450 n. Ch. hier zugetragen haben könnte: Römer und Germanen kämpfen gegen die eindringenden Hunnen.
Nur für die Zeit des Schulfestes stellte die Saarl. Altertümersammlung in Saarbrücken zwei originale Schwerter zur Verfügung, die 1950 „auf dem Schneidersberg“ in einem fränkischen Gräberfeld gefunden wurden: eine Spatha (fränkisches Langschwert) und eine Sax (fränkisches Kurz- bzw. Hiebschwert). Gegenwärtig bemüht man sich um eine Dauerleihgabe aus Privatbesitz als Ersatz.
Ein weiterer Fund vom Schneidersberg, eine hübsch verzierte Gürtelschnalle, ist nur auf einem Foto zu sehen; das Original befindet sich im Museum für Vor- und Frühgeschichte in Saarbrücken. Die Zeichnung der Grablege eines fränkischen Kriegers soll die Bestattungsform im frühen Mittelalter (6.-7. Jh.) veranschaulichen.
Aus karolingischer Zeit stammt die Kopie einer Originalabschrift der urkundlichen Ersterwähnung Eschringens im Jahre 893.

Als Dauerleihgabe bleiben im Flur des 1. Stockes verschiedene historische Karten, u. a. ein geometrischer Plan Eschringens aus dem Jahre 1804.

Im Herbst 2001 folgt die 2. Stufe des Projektes „Museum in der Schule“. In einer dritten Vitrine werden dann Figuren und Dioramen aus verschiedenen Phasen der Eschringer Geschichte zu bewundern sein, z. B. ein Deutschordensritter, eine Grenzsteinsetzung im Jahre 1768, der Marsch der königlich-bayerischen Landwehr (um 1835) oder ein Löscheinsatz der Eschringer Feuerwehr im Jahre 1908 (Leihgabe von Yannick Schmitt/Jugendfeuerwehr Eschringen)