07.03.2014: Lothringer Lieder, Tänze und Anekdoten zum Abschied

Einerseits erfreut über den guten Publikumszuspruch, andererseits doch etwas wehmütig gestimmt hieß AG-Geschäftsführer Roland Schmitt das Publikum in der alten Schule willkommen. Das letzte Konzert für die AG gestaltete das lothringische Duo SCHAUKELPERD – verstärkt durch Roland Helm, den Saarbrücker Liedermacher und Chef von SAARBRÜCK LIBRE.
Die Brüder Didier und Hervé Atamaniuk sammeln seit 1978 Volkslieder und -Tänze ihrer lothringischen Heimat, blicken dabei aber auch über ihren „Tellerrand“, in die Saarregion, an die Mosel und auch in Pfalz. Didier singt, moderiert, traktiert souverän die Geige, Hervé singt ebenfalls, spielt die seltene Drehleier und das Psalterion – beide flöten auch gerne auf der Tin Whistle; für die rhythmische Basis sorgt Gitarrist Helm, der hin und wieder auch pfiffige Lieder mit einer speziellen Blues-Note zum besten gab.
Gut gelaunt verknüpfte Didier Atamaniuk die mal nachdenklichen (z. B. die traurige Ballade „Oh ich armer Lothringer Bur“), mal lustigen Lieder (u. a. „De Hannes“, „De aame Ehemann“, „De Schmitt“) mit augenzwinkernden Kommentaren – nach dem Motto „Mir redde Platt“. Dies geschah im typischen Sarregueminer Dialekt, den auch ältere Eschringer problemlos verstehen konnten.
Jedenfalls war das Eis bald gebrochen, und das Publikum stimmte immer wieder ein in melodisch vertraute Stücke: z. B. „Heit is Kerb“ oder „Allez hopp“. Die Textinhalte beschrieben in der Regel den Alltag vergangener Zeiten, ob im Bergbau, im Handwerk und im bäuerlichen Leben. Doch nicht nur traditionelle Lieder bestimmten das Repertoire, auch ein regionaler Gassenhauer aus den 1970er Jahren wurde dargeboten: die skurrile Hommage an eine widerspenstige Katz‘, die letztlich „unsterblich“ bleibt und immer wieder zurück kommt! Eine bunte Palette an Tänzen, vor allem Polkas und Walzer, ließen Füße wippen und Finger schnippen. Nach mehreren Zugaben verabschiedeten sich die Drei und bescherten Veranstaltern wie Publikum einen erinnerungswürdigen und versöhnlichen Ausklang zum Ende der Konzertreihe, die 2001 mit einem anderen Lothringer, dem Liedermacher Marcel Adam, begonnen hatte.

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