Ludwig Braunberger

Priester und Religionslehrer

Als zweiter von vier Söhnen der Eheleute Jakob Braunberger und Anna Braunberger (geb. Bauer) wurde Ludwig Braunberger am 22. März 1920 in Eschringen geboren. Von 1926 bis 1932 war er Schüler der Volksschule zu Eschringen, ging dann ins Bischöfliche Konvikt nach Speyer und besuchte von 1932 bis 1939 das humanistische Gymnasium der Bischofsstadt, das er mit dem Abitur abschloss.

Durch Arbeits- und Militärdienst wurde nun seine Ausbildung unterbrochen. Am 1. April 1939 musste Ludwig Braunberger für sechs Monate zum Reichsarbeitsdienst in den hohen Norden nach Flensburg, und im Oktober 1939 wurde er zur Deutschen Wehrmacht verpflichtet, denn am 1. September hatte mit dem Polenfeldzug der Zweite Weltkrieg begonnen. Diesen musste er bis zum bitteren Ende durchstehen. Nach der deutschen Kapitulation im Mai 1945 kam Ludwig Braunberger in Kriegsgefangenschaft, aus der er im November 1945 nach Hause entlassen wurde.

Ludwig Braunberger studierte dann von 1946 bis 1949 Philosophie und Theologie an der Johannes-Gutenberg-Universität zu Mainz. Am Bischöflichen Priesterseminar in Speyer setzte er von September 1949 bis August 1950 sein theologisches Studium fort. Am 13. August empfing er im Kaiserdom zu Speyer die hl. Priesterweihe. An dieser Feier konnten zahlreiche Eschringer lebendigen Anteil nehmen. Bei seiner Heimatprimiz feierte das ganze Dorf. Stadtpfarrer Bauer aus Neustadt/W., ein Verwandter des Primizianten, hielt die Festpredigt.

Seinen praktischen Dienst begann der junge Priester als Kaplan von St. Josef in Speyer, wo er von September 1950 bis Dezember 1953 in der Seelsorge tätig war. Dann bekam Ludwig Braunberger eine neue Aufgabe als Religionslehrer am Staatl. Realgymnasium in der (damaligen) Heimatkreisstadt St. Ingbert. Am 6. Oktober 1958 empfing der Pädagoge seine Ernennung zum Studienrat. Unermüdlich arbeitete der Priester daran, seinen Gymnasialschülern ein grundlegendes religiöses Wissen auf den Lebensweg mitzugeben. Des Weiteren lernte er zeitweise als Gefängnisseelsorger eine besondere Form der Seelsorge kennen. Ende 1970 erreichte ihn dann gewissermaßen eine höhere Berufung.

Als Leiter des Exerzitienwerkes der Diözese Speyer und gleichzeitiger Leiter des Exerzitienhauses Maria Rosenberg setzte Ludwig Braunberger von Januar 1971 an seine Kraft für die vertiefende religiöse Bildung und Persönlichkeitsformung von Jugendlichen und Erwachsenen aus dem ganzen Bistum ein; selbst über dessen Grenzen reichten seine Aufgaben. Am 1. September 1978 wurde ihm als Direktor die Gesamtleitung von Maria Rosenberg übertragen. In der Folgezeit zeichnete er auch für zahlreiche bauliche Erweiterungen und Renovierungen verantwortlich.

Am 1. Juli 1990 schließlich konnte Monsignore Ludwig Braunberger sein 40-jähriges Priesterjubiläum in Eschringen feiern. Und er tat es nicht alleine. Ein Festgottesdienst und ein Pfarrfest umrahmten gar ein dreifaches Jubiläum: Auch Karl Franz – seinerzeit mit 99 Jahren der älteste Priester im Bistum Speyer – konnte auf ein 70-jähriges Wirken als Priester zurückschauen, und die St. Laurentiuskirche diente bereits seit 60 Jahren als Gotteshaus.

Die Gesamteinrichtung von Maria Rosenberg leitete Ludwig Braunberger bis 1992. Auch im wohlverdienten Ruhestand blieb er weiterhin aktiv, arbeite fünf Jahre als Wallfahrtspfarrer. Sofern es sich einrichten ließ, kam er an Weihnachten und an Fronleichnam in seine Heimatgemeinde, um bei der Messe und/oder der Prozession mitzuwirken.

Eine besondere Ehrung war ihm 1985 zuteil geworden, als er zum Päpstlichen Ehrenkaplan ernannt wurde.

Nach längerer Krankheit starb Monsignore Ludwig Braunberger am 12. Dezember 2007 im Alten- und Pflegeheim von Maria Rosenberg (Waldfischbach-Burgalben). Seine letzte Ruhe fand er auf dem dortigen Friedhof.

(Heinrich Moog; Roland Schmitt)

Literaturhinweis: Nachruf: Maria Rosenberg über viele Jahr geprägt. Ludwig Braunberger im Alter von 87 Jahren verstorben. In: Rheinpfalz vom 14.12.2007 (Nr. 290).

Zurück zu den Steckbriefen